Die „Confessiones“ betrachten die Zeit im Kontext der konkreten Erfahrung mit Bezug zum überzeitlichen Schöpfer. In den Überlegungen von Norbert Fischer über das Augustinische Zeitverständnis geht es auch um das Verhältnis Gottes zur Zeit: für Augustinus beziehe sich Gott liebend auf Zeitliches, wie es im Psalmwort heißt: „,Weil Du gut‘ bist, weil sich Deine Barmherzigkeit auf die Weltzeit richtet.“
Ohne Sorge
Gott selbst sei ohne Sorge, aber in liebender Sorge für den Menschen. Das schließt nicht aus, dass Menschen auch Irrwege gehen können, dennoch soll das „Reich Gottes“ erstrebt und erhofft werden. Zeit ist für Augustinus die „Erstreckung des Geistes selbst“: „Wir messen also weder die zukünftigen noch die vergangenen, noch die gegenwärtigen, noch auch die vorübergehenden Zeiten – und doch messen wir Zeiten.“ Zeit ist vielmehr Erwartung des Zukünftigen, Bedenken des Vergangenen und Hinwendung zum Gegenwärtigen. So verweise die Untersuchung der Zeit im elften Buch der Confessiones letztlich auf den „ewigen Sabbat und die Ruhe in unserer Heimkehr zu Gott“, wie es bei Fischer heißt. DT/ari
Wie Zeit und Ewigkeit in den Bekenntnissen zusammen hängen, lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.