Der Roman Werner Bergengruens (1892–1964) „Am Himmel wie auf Erden“ wollte schon bei seinem Erscheinen vor 80 Jahren die Furcht vor Pandemien nehmen. Für den Autor der „inneren Emigration“, über den die Gestapo festhielt, dass seine Familie keine NS-Presse lese und den „deutschen Gruß“ nicht verwende, bot die Vergangenheit als Kulisse der Handlung eines Werkes zugleich Schutzraum vor der Gegenwart als auch einen raffinierten Spiegel.
Fürchtet Euch nicht!
Dem Roman, dessen Handlung in das Kurfürstentum Berlin-Brandenburg des Jahres 1524 verlegt ist, hat Bergengruen das Motto „Fürchtet Euch nicht!“ vorangestellt. Auf das Bibel-Wort, das in der heiligen Schrift 365mal vorkommt, nimmt das Geschehen Bezug. Denn für den 15. Juli 1524 hat der Arzt und Universalgelehrte Carion aus der Sternenkonstellation eine Wasserkatastrophe herausgelesen, ein Aussatz, der sich als unheilbare Krankheit herausstellt.
Die Erkrankten werden an einen Platz außerhalb der Gemeinschaft gebracht, eine der zentralen Personen bereitet dem Willen Gottes eine Stätte innerhalb des eigenen Willens. - Der Roman „Am Himmel wie auf Erden“ wird nun als Band 7 der „Kleinen Bibliothek des Abendlandes“ (Be&Be Verlag, Heiligenkreuz) neu aufgelegt.
DT/ari
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