Aus einer verschneiten Landschaft ragt das mittelalterliche Kloster Mariabronn heraus. Dorthin wird der ungestüme zehnjährige Goldmund (Jeremy Miliker) von seinem cholerischen Vater gebracht. Der ältere Narziss (Oskar von Schönfels), der sich bereits für ein Leben in Gehorsam, Keuschheit und Armut entschieden hat, soll den Neuankömmling an die strengen Lebensregeln des Klosters anpassen helfen. Schnell freunden sich die zwei so unterschiedlichen Jungen an.
Für Goldmund beginnt eine rastlose Wanderschaft
Sieben Jahre später erkennt Narziss (nun: Sabin Tambrea), dass Goldmunds (Jannis Niewöhner) Weg ein anderer ist, und ermuntert ihn, das Kloster zu verlassen. Für Goldmund beginnt eine rastlose Wanderschaft. Der junge Mann erlebt Glück und Freiheit, aber auch Elend, Krieg und die tödliche Pest. Viele Frauen kreuzen seinen Weg, bis er in Lene (Henriette Confurius) seine große Liebe findet. Nach etlichen Jahren kehrt er als Bildhauer ins Kloster zurück, wo er eine Kapelle errichten möchte.
Die Filmadaption des gleichnamigen Romans von Hermann Hesse „Narziss und Goldmund“ durch den österreichischen Drehbuchautor und Regisseur Stefan Ruzowitzky besticht durch seine Ausstattung. Dem Film sind die Bemühungen anzumerken, mittels Kostüme und Schauplätze die Lebensbedingungen im Mittelalter wiederzugeben. Eindrücklich und aktueller denn je nehmen sich etwa die Szenen aus, in denen die Pest grassiert.
Mehr als in ein Leben passt
Dramaturgisch greift Ruzowitzky auf Rückblenden zurück, um insbesondere Goldmunds Erfahrungen – „mehr als in ein Leben passt“, sagt er selbst – zu erzählen, was allerdings eher episodenhaft wirkt, und zu einem Schaulaufen bekannter Schauspieler führt. Der Film konzentriert sich auf die Freundschaft zwischen den völlig gegensätzlichen Charakteren, die sich in konträren Lebensentwürfen niederschlagen, wobei die homoerotischen Untertöne hin und wieder überdeutlich werden. Eine Vertiefung der Beweggründe der beiden Protagonisten vermisst der Zuschauer jedoch.
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