Der Tag, an dem Jesus Christus stirbt, macht zwei Männer unsterblich: den Heiland selbst – und seinen Hinrichter, Pontius Pilatus. Der kaiserliche Statthalter in der römischen Provinz Judäa schafft es sogar als einzige profane Person namentlich ins Apostolische Glaubensbekenntnis – „wie der Hund in die gute Stube“ (so der evangelische Schweizer Theologe Karl Barth). „Gelitten unter Pontius Pilatus“, heißt es dort gleichsam als Fußnote zur Lebens- und Wirkungszeit Jesu, der 30 oder 31 in Jerusalem während der Amtszeit (26–36) des prominenten Präfekten geschmäht, gequält und schließlich exekutiert wird.
Berlin
Typen wie Pilatus in der Politik: Der Getriebene
Pontius Pilatus steht für einen verhängnisvollen Wesenszug der Politik, der sie bis heute prägt. Oft sind es weniger Sachzwänge als vielmehr der "Druck der Straße", der die Politik zu Entscheidungen bewegt.