Die Geschichte des Orgelbaus ist eng mit der gesellschaftlichen Entwicklung verbunden. Die Unterscheidung zwischen zwischen Musical alta und Musica bassa ist kennzeichnend hierfür. Die Musica alta steht für die Repräsentation und die macht der herrschenden, die Musica bassa für die weniger lautstarke Musik. Die Barockmusik bildet die beiden Formen ab. Die Romantik stand dagegen für das große Orchester in Konzertsälen, in denen auch die Orgel präsent war. Und das Industriezeitalter kennzeichnet sich durch die vielen Spielhilfen der Orgeln.
Zurück zu den Wurzeln
Doch schon bald regte sich Kritik an den Instrumenten, die technisch immer perfekter werden sollten. Ähnlich wie die Singbewegung wollte auch die Orgelbewegung Anfang des Jahrhunderts zurück zu den Ursprüngen. Man wollte am liebsten die wiederentdeckten Barockorgeln von Silbermann zur musikalischen Norm erheben, die Gegenseite schätzte auch die französischen Orgeln der Romantik.
Barock setzt sich durch
In den 1920er Jahren setzte sich die barocke Seite durch, das zentrale Instrument war die vom Unternehmen Walcker in Freiburg gebaute Praetoriusorgel. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen die Orgelbauer dann noch entschiedener Partei für das Barockzeitalter und schufen neobarocke Orgeln. Doch wurde die Engführung seit den neunziger Jahren wieder gelöst durch Mischformen zwischen Barock und Romantik. Jetzt war das ganze Klangspektrum der Orgeln möglich. DT/ari
Einen umfassenden Bericht über die Geschichte des Orgelbaus lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.