Der Autor Uwe Wolff warnt in einem Beitrag für die "Tagespost" vor einer Erstarkung gnostischen Denkens in der Kirche: "Die Gnosis wurzelt letztlich in einer tiefen Vertrauenskrise, nicht nur gegenüber der Tradition, sondern der Welt. Sie wird nicht als Kosmos, sondern als Chaos erfahren. Der Gnostiker lebt im Zustand des Alarmismus, sieht überall Bedrohung, Sünde, Verführung, Missbrauch. In klassisch dualistischer Weise teilt er die Menschen in Erwählte und Verworfene. Seine Gegner diffamiert er als rückständig oder rechts."
Gnostiker sieht im Kreuz kein Heil
Für den Gnostiker, so der habilitierte Kulturwissenschaftler, der in diesem Jahr in die katholische Kirche eingetreten ist, sei das "Kreuz Christi immer nur Theater gewesen, weil Teil eines Täuschungsmanövers des Demiurgen". Das Paradox von Allmacht und Ohnmacht am Kreuz könne der Gnostiker nicht ertragen. "Er sieht im Kreuz kein Heil. Deshalb bedeutet ihm auch die durch einen Priester vollzogene Eucharistie nichts."
Wolff empfiehlt der Kirche: "Das Kreuz als Zeichen der Erlösung ist die Mitte des christlichen Glaubens. Es wird Zeit, dass sich die Kirche gerade in der Krise wieder auf diese Mitte konzentriert." DT/mee
Gnostische Denken ist wieder modern. Für die Kirche bedeutet dies nichts Gutes. Lesen Sie den ganzen Essay in der kommenden Ausgabe der Tagespost.