Zahlen und immer wieder Zahlen. Zahlen wie Gottesurteile, Zahlen wie Raster, die sich über die Welt legen. Kaum ein radikaler Aufklärer hätte sich eine derartige Verwissenschaftlichung des Daseins wohl träumen können, wie wir sie in der Pandemie bemerken. Von Anfang an mühen sich Virologie und Politik um eine Rationalisierung des Diskurses, operieren mit Graphen und empirischen Daten, um das Infektionsgeschehen kontrollieren und die Bevölkerung auf Basis von Fakten zur Mitarbeit zu überzeugen. Doch diese Taktik hat, wie wir inzwischen mehr und mehr beobachten müssen, auch erhebliche Schattenseiten zutage gefördert.
Corona
Die Wunde bewirkt das Mitgefühl
Alle Seiten scheinen getrieben: Von Wut, von Entsetzen, von Angst, von Einsamkeit, von Verzweiflung und das, obwohl man aus der Politik mit allen Mitteln versucht, die Bevölkerung zu überzeugen. Doch können die vermeintlichen Fakten wirklich überzeugen? Und kann man mit Fakten und leeren Phrasen empfindsame Geschöpfe regieren?