Den Überfall auf die Geschichte, den wir gerade vor allem in den christlich geprägten Ländern erleben, könnte man leicht als ein sich wiederholendes Ritual der Geschichte dieses Kulturraums zu erklären versuchen. Er ließe sich dann kurz und bündig mit dem Diktum „Der König ist tot, es lebe der König“ zusammenfassen. Denn – wie könnte es anders sein – setzt sich jene Bewegung, Strömung oder Mode (wie immer man es nennen will), die Statuen vom Sockel holtund 200 Jahre alte Buchtitel zensiert, selbst Monumente, indem sie sich einen Namen gibt, ihre Aktionen in den (sozialen) Medien repliziert und Manifeste veröffentlicht.
München
Das Gedächtnis wird sich in zwei Teile spalten
Monumente fallen, Kirchen werden geschändet, historische Tatsachen neu bewertet – all das ist kein Zufall, sondern das höchst gefährliche Ergebnis des Zusammenspiels von Digitalisierung und Transhumanismus. An dessen Ende steht die Zerstörung unseres Erinnerns.