Der Publizist Alexander Pschera kritisiert in einem Beitrag für die Tagespost die Krisenkommunikation in Corona-Zeiten. Es bestehe erstens beim politischen und medizinischen Führungspersonal ein Mangel an kommunikativer Weitsicht und Fürsorge. „Die Krise wird – wie auch das von vielen Menschen, die sich nach sozialen Kontakten sehnen, mit Misstrauen betrachtete Homeoffice – als der neue Normalfall interpretiert und kommuniziert.“
Pschera: Umgang mit "Querdenkern" kaum argumentativ begründet
Weiter kritisiert Pschera: „Der Umgang mit den „Querdenkern“ war und ist kaum argumentativ begründet.“ Es wäre aus seiner Sicht nötig und wichtig gewesen, sich als Führungsperson den Argumenten dieser „Quer“- oder Schiefdenker auszusetzen, jedes ihrer Argumente haarklein zu rekapitulieren, zu durchdenken und zu beantworten, und das immer und immer wieder. Nur so hätte man die Chance gehabt, diesen sich komplett verselbständigenden Kommunikationsstrom wieder in seine eigene, positiv konnotierte Botschaften-Matrix einzubinden.
Ein dritter Fehler der Corona-Krisenpolitik bestehe im Mangel an Kontextsensibiliät. „Alle anderen Themen, die bis zum März 2020 die Schlagzeilen beherrschten und wegen Corona nicht aufgehört haben, zu existieren, waren auf einmal verschwunden, und die deutsche Politik stürzte sich wollüstig in ein Mikromanagement noch nie gesehenen Ausmaßes. Dabei wurde übersehen, dass wohlüberlegte Kommunikation über andere Themen – Themen des Fortschritts, die auch positiv besetzt werden wollen – einen schönen Ablenkungs- und vielleicht auch Relativierungseffekt auf die Bevölkerung hätten haben können.“
Außerdem glaubt Alexander Pschera: „Es scheint ein neues, anti-aufklärerisches Paradigma ausgerufen worden zu sein: Der Mensch ist nur so gut, wie er gehorchen kann.“ DT/mee
Alexander Pschera über die Versäumnisse der Corona-Krisen-Kommunikation. Lesen Sie den ganzen Text in der kommenden Ausgabe der Tagespost.