Im linksliberalen Mainstream gibt man sich gern weltoffen und multikulturalistisch und steht dem eigenen Deutschsein betont verächtlich gegenüber. Die Kanzlerin entfernt bei eine Wahlsiegesfeier ein Deutschlandfähnchen von der Bühne, Grünen-Chef Robert Habeck findet Vaterlandsliebe „zum Kotzen“ und die grüne Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth marschiert auf einer Demonstration mit, auf der Linksautonome „Deuschland, du mieses Stück Scheiße!“ skandieren.
Souveräne Patrioten
Der Journalist und Buchautor Holger Fuß („Vielleicht will die SPD gar nicht, dass es sie gibt“) sieht diesen Nationalverklemmtheiten ein Echo des Nazitraumas der Deutschen, die sich nach den Verbrechen der Hitler-Diktatur nicht mehr trauen, zu einem aufgeklärten Patriotismus zurückzufinden. „Linke und Liberale“, so Fuß, „täten klug daran, diese Monopolisierung den rechten Rattenfängern zu entreißen und sich einen souveränen Patriotismus linksgewendet anzueignen.“
Vaterlandsliebe
Eine solche Art der Vaterlandsliebe „will, dass es den Menschen gut geht. Dazu müssen nicht fremde Länder überfallen, sondern soziale Ausgewogenheiten gestaltet werden“. Die Zeiten überhitzter Chauvinismen seien lange vorbei. Tatsächlich wäre ein linker Patriotismus sogar als integraler Bestandteil eines Kampfes gegen Rechtsextremismus wirksam: Denn eine linksgesinnte „Internationale von Patrioten“ macht „gegen rechten Hass immun“. DT/hofu
Einen ausführlichen Essay über mögliche linke Vaterlandsliebe lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.