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Ankunft in „Konstantinopel“: Orthodox und glücklich

Warum es manche Prominente in die Kirche des Ostens zieht  und wie der Weg dahin aussieht.
Finale der "Global Spirit"-Welttour von Depeche Mode
Foto: Soeren Stache (dpa) | Dave Gahan, Sänger der Band "Depeche Mode", hier bei einem Konzert in Berlin, wurde 1999 griechisch-orthodox.

Viele Wege führen bekanntermaßen nach Rom – doch nicht nur „Rom“ avancierte im vergangenen Jahrhundert für viele prominente Künstler und Gelehrte zum bevorzugten christlichen Glaubensort. So manches Mal endete nämlich die geistliche und spirituelle Sinnsuche geographisch etwas weiter östlich: in „Konstantinopel“. Denn auch das orthodoxe beziehungsweise östliche Christentum übt eine nicht geringe Faszination gerade auf Menschen aus, die einen geistlich- spirituellen Kontrast zu ihrem oftmals extrovertierten Wirken in der Welt suchen: mit seiner altehrwürdigen Liturgie, der Strahlkraft bedeutender Heiliger und Mystiker wie  Maximus Confessor, Symeon dem Neuen Theologen oder Gregor Palamas sowie überhaupt der Tatsache, wie es der bedeutende orthodoxe Theologe Vladimir Lossky (1903-1958) in seinem Hauptwerk „Die mystische Theologie der morgenländischen Kirche“ zutreffend beschreibt, dass die „ostkirchliche Tradition … niemals scharf zwischen Mystik und Theologie, zwischen persönlicher Erfahrung der göttlichen Mysterien und dem von der Kirche verkündeten Dogma“ unterschieden habe.

Manchmal ist es Liebe

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Doch bei manchen Prominenten hat auch die Liebe bei ihrem Übertritt zur Ostkirche beziehungsweise ihrem Weg zur Taufe die alles entscheidende Rolle gespielt: Wie beispielsweise bei den gegenwärtig wohl berühmtesten Konvertiten zum orthodoxen Christentum: US-Schauspieler Tom Hanks, Depeche-Mode-Sänger Dave Gahan, The Byrds-Gründungsmitglied Chris Hillman und dem US-Seriendarsteller Jonathan Jackson („General Hospital“, „Nashville“). Hanks, zweifacher Oscarpreisträger dank unvergesslicher Filmrollen in „Philadelphia“ und „Forrest Gump“ und seit Jahrzehnten einer von Hollywoods maßgeblichen Schauspielstars, konvertierte kurz vor seiner Hochzeit mit Schauspielkollegin Rita Wilson im Jahr 1988 zu deren griechisch-orthodoxen Glauben.  

Seit über 20 Jahren glücklich verheiratet
und ein regelmäßiger Empfänger der Sakramente.

Spirituelle Wende nach Drogenflash

Dass Depeche-Mode-Sänger Dave Gahan schon das ein oder andere Dankgebet an seinen „Personal Jesus“ (Depeche-Mode-Songtitel) gerichtet haben dürfte, ist aufgrund seines Lebenswandels wohl nicht ungewöhnlich. Nachdem er den 1980ern mit seinen Bandkollegen schnell weltberühmt wurde, rutschte Gahan bereits in den frühen 1990er immer tiefer in den Drogensumpf und wurde heroin- und kokainabhängig. Im Mai 1996 kollabierte Gahan, nachdem er in einem Hotelzimmer einen Speedball, einen Cocktail aus Heroin und Kokain, zu sich nahm. Er war daraufhin für zwei Minuten klinisch tot, jedoch konnte ihn der Rettungsdienst wiederbeleben. Seitdem ist er nach eigener Aussage clean. Kurze Zeit später erfolgte dann auch die spirituelle Wende: Bei der Heirat seiner dritten Frau Jennifer Sklias im Februar 1999 konvertierte Gahan zu deren griechisch-orthodoxen Glauben und ist seitdem nach eigenen Angaben nicht nur seit über 20 Jahren glücklich verheiratet, sondern auch ein regelmäßiger Empfänger der Sakramente.

 

Stefan Ahrens über Stars, die in der Orthodoxie ihre spirituelle Heimat gefunden haben. Lesen Sie die ganzen Text in der kommenden Ausgabe der Tagespost. Holen Sie sich das ePaper dieser Ausgabe

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