Am Ende bleiben der erste und der letzte Moment: Als wir das Gelände des Hundezüchters betraten, stürzten sich zwei quirlige, ungestüme Welpen auf meine Füße und begannen damit, frenetisch mit den Schnürsenkeln zu spielen. Einer der beiden Hunde wurde unsere Anouk. Einen Tag vor ihrem viel zu frühen Tod – die Appenzeller-Hündin starb mit zweieinhalb Jahren – durfte ich Anouk noch ein letztes Mal in der Tierklinik besuchen, obwohl die Corona-Auflagen das eigentlich untersagten. Doch die Tierärztin machte eine Ausnahme. Anouk lag geschwächt unter einer UV-Lampe. Sie hob den Kopf und blickte mich an. Ich streichelte ihr den Kopf. Sie nahm meinen Geruch auf und leckte meine Hand. Die Ärztin sagte, es bestünde keine akute ...
Feuilleton
Abschied von Anouk
Kleiner katholischer Versuch über die Tierliebe oder warum eine zärtliche Zuwendung zu unseren Mitgeschöpfen möglich sein sollte.