Heiligen Rest spielen oder bei den Menschen sein – vor diese Alternative von Nicht-Sein oder Sein hat Alois Glück die Kirche gestellt. Der neue Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken möchte selbstverständlich bei den Menschen, nicht beim heiligen Rest sein. Für Glück ist der heilige Rest das Wort für den falschen Weg der Kirche, ein Synonym für den Rückzug aus der Gesellschaft, für einen Ghetto-Katholizismus, für ein Verweigern der gesellschaftspolitischen Verantwortung. Unabhängig davon, dass diese Alternative doch reichlich plump und holzschnittartig ist, was hat es aber mit der Rede vom heiligen Rest denn eigentlich tatsächlich auf sich, und passt sie zu der Aussage, die Alois Glück im Sinn hat?