Um das heutige Verhältnis zwischen der orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche verstehen zu können, muss ein kurzer Blick in die Geschichte geworfen werden, in der wir zunächst einer beinahe tausendjährigen Entfremdung zwischen Rom und Konstantinopel begegnen, die schließlich zur Trennung zwischen Ost- und Westkirche geführt hat. Diese Geschichte hat eine bedeutsame Wende genommen mit dem denkwürdigen Ereignis der Aufhebung der Bannflüche von 1054 durch Papst Paul VI. und dem Ökumenischen Patriarchen Athenagoras am 7. Dezember 1965. Mit diesem Akt ist das Gift der Exkommunikation aus dem Organismus der Kirche gezogen worden und das lange dauernde Symbol der Spaltung durch das Symbol der Liebe ersetzt worden.
„Ziel ist die Kommuniongemeinschaft“
Grundsatzreferat von Kardinal Kurt Koch zum Stand des Dialoges zwischen Römisch-Katholischer und Russisch-Orthodoxer Kirche am 19. März in Würzburg