Warum sollten wir Europa heute noch wollen? Jenes Europa, das seine Gestalt in der politischen Organisation der Europäischen Union gefunden hat: einem, wie gern und oft behauptet wird, bürokratischen Monster, das am Ende doch immer der Spielball nationaler Egoismen bleibt – ein Europa, das in Zeiten kriselnder Finanzen unvorstellbare Summen verschlingt, obwohl doch niemand weiß, ob am Ende nicht trotz des verbrannten Geldes ein Desaster steht. Was will Europa heute? Was erwarten und erhoffen wir von Europa?
Wozu noch Europa?
Europa braucht nicht mehr Zentralismus, sondern die Kraft, die von den Nationen gemeinsam festgelegten Regeln für eine europäische Politik auch tatsächlich einzuhalten. Das in der Finanzpolitik nicht getan zu haben, ist der Sündenfall – mit Folgen. Für einen ewigen Frieden in Europa gibt's keine Garantie. Von Christoph Böhr
