Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) gilt als einer der letzten Universalgelehrten. Diese Bezeichnung ist insoweit richtig, als er die wesentlichen Wissensbestände seiner Zeit überblicken konnte und zahlreiche von ihnen weiterdachte. Was die Nachwelt an ihm faszinierend fand, war nicht nur die ungeheure Breite der Wissenschaftsdisziplinen, die er beherrschte, sondern sein chronologischer Blick nach hinten wie nach vorne. Er kannte die philosophische Tradition aus Antike und Mittelalter in exzellenter Weise und prüfte mit messerscharfem Blick, was davon zu bewahren ist und was nur zeitbedingte Gültigkeit beanspruchen kann.
Wie sich Glaube mit Rationalismus verbindet
Auch dreihundert Jahre nach seinem Tod fasziniert die Spannweite der Wissensgebiete von Gottfried Wilhelm Leibniz. Von Felix Dirsch