China war das Gastland der diesjährigen Buchmesse. Das alte und kulturelle China – nicht das kommunistische. So wollte sich das Land jedenfalls darstellen. Doch das gelang nicht. Überall blitzte die Macht der Partei durch, wirkte die Präsentation unglaubwürdig. Herausragendes Beispiel hierfür war die Dichterlesung von Mo Yan. Er gehört zu den größten Schriftstellern Chinas und wurde im Juli unter die korrespondierenden Mitglieder der Bayerische Akademie der Schönen Künste aufgenommen. Ein netter humorvoller Herr im mittleren Alter, der zunächst von seiner geplatzten Pressekonferenz vom Vortag erzählte, bei deren Beginn er plötzlich zu einer Buchvorlesung gerufen wurde.
Wer schweigt, wird nicht mehr gequält
Die Chinapräsentation auf der Buchmesse hat sich um den schönen Schein bemüht – Was die Besucher hören wollten, wurde abgeblockt