Herr Professor Reiter, es fällt auf, wie systematisch Theologen von evangelischer und katholischer Seite für eine Verschiebung des Stichtags im Stammzellgesetz argumentieren. Ist das abgesprochen? Ob Methode dahintersteckt, kann ich nicht beurteilen. Aber ich habe schon den Eindruck, dass Bischof Huber durch seinen Beitrag die Diskussion noch einmal forcieren wollte. Die Befürworter einer Verschiebung des Stichtags erhalten noch einmal gezielt theologische Unterstützung. Huber hat der katholischen Kirche indirekt vorgehalten, dass das Lehramt eigenmächtig entscheidet und keinen Platz für Gewissensentscheidungen beispielsweise katholischer Politiker einräumt. Sehen Sie das auch so? Nein! Man kann Lehramt und Gewissen nicht gegeneinander ...
Wenn Leben von Menschen vernichtet wird, muss die Kirche aufschreien
Der Mainzer Moraltheologe Johannes Reiter zum Theologen-Streit um die Stammzellforschung – „Der Fundamentalismus-Vorwurf ist unredlich“