Geschichte ist nicht gerecht. Und Musikgeschichte schon gar nicht. Zwar ist zweifellos erstklassig, was auf Bühnen und im Konzertsaal dem Lauf der Zeit widerstanden hat. Dass miserable Opern, läppische Operetten, umständliche Sinfonien oder hohle Solistenkonzerte sich gegen eine hochklassige Konkurrenz behaupten, ist so gut wie nie der Fall. Doch der Umkehrschluss funktioniert nicht: Was der Wandel unter die Oberfläche des Wahrgenommenen gepflügt hat, was in Archiven und Bibliotheken vergraben wurde, muss nicht schon deswegen belanglos sein.
Weiße Flecken im Spielplan der Musiktheater
Opern-Ausgrabungen müssen nicht museal bleiben, sondern können einen Nerv unserer Zeit treffen