„Begriffe wie Eltern, wie Mutter oder Vater waren den Kindern nicht nur fremd, sondern fehlten in ihrem Wortschatz völlig, vor allem deshalb, weil sie keinerlei Bezug zu ihrem alltäglichen Leben und Leiden hatten. Keine Aufseherin und kein Aufseher (...) brachte den Lagerkindern irgendetwas bei, weder Sprechen noch irgendeine Form von frühkindlicher Bildung.“ Meinhard Stark bezieht diese Aussagen zwar insbesondere auf die Zehntausenden Kinder, die im Gulag geboren wurden. Sie könnten aber so oder so ähnlich auch auf die Hunderttausenden Jungen und Mädchen angewandt werden, die ihre Eltern bei deren Verhaftung in ein Lager des Gulags begleiteten – um dann von ihnen getrennt zu werden.
Wehrlose Opfer kommunistischen Terrors
Ein eindrückliches Zeugnis aus einer dunklen Zeit: „Gulag-Kinder. Die vergessenen Opfer“ von Meinhard Stark. Von José García