„Hier und dort seien Fensterscheiben zertrümmert worden, Synagogen hätten sich selbst entzündet oder seien sonstwie in Flammen aufgegangen. Die Berichte sollen [nicht] allzu groß aufgemacht werden, keine Schlagzeilen auf der ersten Seite. Vorläufig keine Bilder bringen.“ So lauteten die die Gewalttätigkeiten der November-Pogrome 1938 verharmlosenden Anweisungen und Sprachregelungen für Journalisten, wie sie auf der Reichspressekonferenz des NS-Propagandaministeriums – die seit dem 1. Juli 1933 täglich stattfand – ausgegeben wurden. Mit welchen Mitteln die Pressefreiheit in Deutschland ab 1933 Schritt für Schritt abgeschafft wurde, zeigt eine Ausstellung, die noch bis zum 20. Oktober 2013 im Berliner ...
Wachsame lesen zwischen den Zeilen
In Berlin eine Ausstellung über die Zeitungspresse als Machtinstrument im Nationalsozialismus. Von Katrin Krips-Schmidt