Im August 2005 zeigte das Kunstmuseum Bern eine geköpfte Möwe mit dem aufgepflanzten Kopf eines menschlichen Fötus – eine Arbeit des Chinesen Xiao Yu. Er war zuvor schon durch das operative Zusammennähen zweier Mäuse aufgefallen, die in ihrer „plötzlichen Einleibigkeit“ und ihren hilflosen Bewegungen als „Kunstwerk“ auf Video verkauft wurden. Das „Möwe-Fötus-Objekt“ wurde innerhalb weniger Tage wieder entfernt, nicht aus ethischen Bedenken, sondern weil der große Besucherandrang nicht mit der Sicherheitstechnik bewältigt werden konnte. Ähnlichen Erfolg hatten die leichenhaften „Körper-Welten“, in denen Tote als Pseudo-Lebende auftraten.
Vom Sein zum Design
Der Mensch ist sich nicht mehr gut genug. Er beginnt damit, sich zu überwinden. Von Professor Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz