Mit „Esperanto“ könne man tatsächlich Gedanken und Gefühle ausdrücken, sagte der Japaner Inazo Nitobe. Der stellvertretende Generalsekretär des Völkerbunds hatte 1921 den Esperanto-Weltkongress in Prag besucht und war beeindruckt. Sein Bericht an den Völkerbund sorgte dafür, dass am 18. April 1922, vor neunzig Jahren, Vertreter aus 28 Ländern zusammenkamen, um über die Einführung des Esperanto-Unterrichts an Schulen zu beraten. Doch Frankreich durchkreuzte die Pläne. Schon im August 1923 war ein internationales Schulfach Esperanto vom Tisch. Es sei besser, erklärte die zuständige Völkerbunds-Kommission, „das Studium lebender Sprachen und fremder Literaturen zu fördern“.
Verständigung auf Augenhöhe
In Europa weit verbreitet: Esperanto wird in diesem Jahr 125 Jahre alt. Von Reinhard Nixdorf