Vor fünfzehn Jahren wäre der Ausdruck christliches Abendland ohne Anführungszeichen kaum denkbar gewesen. Sie galten weithin als Zeichen der Ironisierung eines offenkundig überholten Abschnittes der Geschichte. Heute, nach Huntington, kann man diese Bezeichnung wieder ohne Anführungszeichen verwenden, was den Denkern des Mainstreams missfällt. Zu ihnen gehört der Bamberger Soziologe Gerhard Schulze, der der – wenn auch nur marginalen – Abendland-Renaissance ein Kapitel seiner Studie „Die Sünde“ widmet.
Unvergängliches Abendland
Die Modernekritiker Guardini, Sedlmayr und Dawson waren in der Nachkriegszeit überzeugt: Europas Zukunft liegt in seiner Vergangenheit. Von Felix Dirsch