Das schmale Bändchen ist eine kleine literarische Sensation. 43 Jahre nach dem Ableben des Dichters sind zwei Erzählungen von Heimito von Doderer erschienen. Die beiden kurzen Texte stammen aus der Frühzeit seines Schaffens. „Rätselhaft, dass wir es uns leisten, über diesen großen Autor hinwegzugehen“, urteilte Walter Kempowski über Doderer. In Österreich und Frankreich eine feste Größe, ist es für deutsche Intellektuelle noch immer schick, Doderer nicht zu kennen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Wie Kempowski, selbst jahrzehntelang ignoriert, steht Doderer politisch nicht links. Schlimmer noch: Er war zeitweise Mitglied der NSDAP, wohl der größtmögliche Sündenfall eines Schriftstellers. Ausgerechnet kurz vor Hitlers ...
Untypisch, aber überraschend
Wieder in den „Talen des Todes“ – Heimito von Doderers Erzählungen „Seraphica“ und „Montefal“