Statistische Daten sind Momentaufnahmen. Erst aus der Kombination von mehreren Daten oder Datenreihen ergeben sich zuverlässige Interpretationen. Deshalb braucht man die Daten meist auch gar nicht zu fälschen, um schon zu gewünschten Ergebnissen zu kommen, es reicht, wenn man nur ein oder zwei Daten zur Hand nimmt und dann eine Schlagzeile daraus formt. So geschehen Anfang dieser Woche mit der Zahl der Paare, die ohne Trauschein zusammenleben. Das Statistische Bundesamt hatte sie veröffentlicht. 2,4 Millionen nicht-eheliche Lebensgemeinschaften gab es im Jahr 2007, elf Jahre zuvor (1996) waren es nur 1,8 Millionen. Und flugs titeln Zeitungen: „Die Bedeutung der Ehe sinkt noch weiter“ („Die Welt“).
Und mit den Kindern kommt die Ehe
Das Statistische Bundesamt hat mit seinen Zahlen zum Anstieg der nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften für Schlagzeilen gesorgt. Schon werden wieder luzide Nachrufe auf die Ehe verfasst. Doch gemach. Wer genauer hinschaut, ist überrascht: Die Ehe steht nach wie vor hoch im Kurs – wenn's mit der Kommunikation der Partner klappt.