Ein bloßer Blick in die Welt der Werbung lehrt: Alle Werbung ist aufs Unterscheidende aus. Am zu Bewerbenden wird das Besondere herausgestellt, das spezieller Wertschätzung würdig ist, wenn möglich ein Alleinstellungsmerkmal. Merkwürdig: Bemüht um Wertschätzung der Frauen – zumal auch seitens der Männer –, konzentriert sich der bisherige Feminismus auf Klagen gegen deren gesellschaftliche Unterlegenheit unter tatsächlich oder vermeintlich bevorzugte Männer. Einzig zur Sprache kommen so tatsächliche oder vermeintliche Stärken der Männer und erscheinen dann – als im Konkurrenzkampf zielführend – auch für Frauen erstrebenswert.
Feuilleton
Tür auf für eine feministische Avantgarde
Der Kampf um Gleichberechtigung der Geschlechter hat einige wichtige Erfolge errungen und manche Privilegien überwunden, die lange Zeit Männern vorbehalten schienen. Gut so! Doch nun „befreit“ der Gleichheitsfuror der Gender-Ideologen den Alt- Feminismus von der Wirklichkeit. Ein Weckruf. Von Hans Thomas