Professor Alean Al-Krenawis Stimme vibriert auf einmal. Als der Kollegleiter seine Brille kurz herunterzieht, ist es, als friere die Szene ein. Das Gespräch mit zehn Journalisten aus Deutschland drehte sich gerade noch lebhaft um die gesellschaftliche Realität in Israel, insbesondere der Minderheiten. Da drang plötzlich und unerbittlich ein Thema an ihn heran: Die Erinnerung an den Holocaust, den millionenfachen Mord an den europäischen Juden.
Trauer hinter dem Vorhang
Noch lange nicht zu Ende erinnert: Psychische Nachwirkungen der Shoa überdauern Generationen. Von Michaela Koller