Aicha schüttelt den Kopf. Jedes ihrer langen, schwarzen Zöpfchen strebt dabei in eine andere Richtung. Nein, sagt sie und kratzt sich am Knie: „Tanzen ist für mich Freiheit.“ So viel mehr als Spaß, Hobby, Zeitvertreib: Freiheit. In diesem engen Raum. In den Ecken stapelt sich Spielzeug, die Wände sind mit bunten Kinderbildern übersät, von der Decke hängen Girlanden. Tische und Stühle stehen dicht an dicht; an den Rand geschoben, um ein wenig Platz zu schaffen. Platz, um zu tanzen. Aicha macht einen Schritt nach vorne, wippt dazu mit der Hüfte, hebt die angewinkelten Arme und dreht mit geschlossenen Augen ihr Kinn zur Seite. Sie lächelt. Wenn Aicha tanzt, ist sie glücklich. Wenn sie tanzt, muss sie nicht an die Soldaten ...
Tanz ins Leben
Die junge Aicha war Flüchtling, bis sie anfing zu tanzen. Nun ermutigt sie mit dem Projekt „Freudentanz“ zahlreiche andere Flüchtlingskinder dazu, anzukommen: bei sich selbst. Von Anna Sophia Hofmeister