In kirchlichen Kreisen wird gerne das „Lebensgefühl der Moderne“ beschworen, an das man Anschluss finden müsse. Was ist „die Moderne“? Sie ist selbst ein Mythos und ein Narrativ, das längst in eine „zweite“ (Klotz, Beck), dann in eine „Vielzahl von Modernen“ (Eisenstadt), schließlich in die Ausrufung der Postmoderne (Lyotard) mündete, in der die „große Erzählung“ eines homogenen aus der Aufklärung herrührenden Allgemeinen und einer ins Gute und immer Bessere hinüberwachsenden Entwicklung fragwürdig wurde. Seither ist „modern“ ein irgendwie antiquierter Begriff – ein Wort mit Schlaghosen. Was macht die Moderne aus?
Tagesposting
Sind Sie noch modern?
Demokratie, Emanzipierung, Rationalität? Die „Moderne“ ist ein Mythos, ein zersplittertes Phänomen mit idealistischen Zumutungen an den Einzelnen.