Die monumentalen Überreste der von den Jesuiten errichteten Siedlungen für die indigene Bevölkerung in Südamerika, die sogenannten „Jesuitenreduktionen“ in San Ignacio Miní, im Grenzgebiet zwischen Argentinien und Paraguay, zählen zum Weltkulturerbe der UNESCO. Rund viertausend Menschen haben hier einst gelebt. Doch vor zweihundertfünfzig Jahren begann ihr verhängnisvoller Niedergang, da sie der spanischen Krone bei ehrgeizigen Reformvorhaben im Wege standen. Dabei hatten die Reduktionen lange das Rückgrat der katholischen Kirche bei ihrer Missionsarbeit in der Neuen Welt gebildet.
Stumme Zeugen des früheren kulturellen Reichtums
Vor 250 Jahren reformierte Spanien mit der Einführung des „Intendantensystems“ die Verwaltung seiner amerikanischen Kolonien. Das Nachsehen hatten der Klerus und die ihm anvertraute, indianische Bevölkerung. Von Benedikt Vallendar