Paulus schreibt an seinem Schüler Timotheus: „Es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln; und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden.“ (2 Tim 4,3–4) Diese Zeilen schrieb Paulus schon in der allerersten Zeit. Zwanzig Jahrhunderte später erleben wir das gleiche Phänomen, wenn auch in einem anderen kulturellen Kontext, wie Johannes Paul II. bereits 1983 im Gespräch mit André Frossard („Fürchtet euch nicht“!) bemerkte. Der Historiker Andreas Rödder sieht es ähnlich. Er sagt: Wir stecken mitten in einer kulturkämpferischen Ideologisierung. Seit 1968 sind ...
Sich dem „Übel“ stellen
Wie gesundet die Seele? Nur in der ehrlichen Auseinandersetzung mit sich selbst. Von Martha von Jesensky