Zwei sprechende Bilder hat Teresa von Ávila (1515–1582) der Nachwelt von sich hinterlassen: ihre geistlichen Töchter und ihre Bücher. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wollen Spaniens Schriftsteller dieser Einschätzung des Herausgebers ihrer Werke – des Augustiners Fray Luis de León (1527–91) – wieder Geltung verschaffen. „Weder Klinik noch Empyreum“, lautete die Devise der Generation der 98er, deren Vertreter die Literatur auf der iberischen Halbinsel bis zum Spanischen Bürgerkrieg maßgeblich prägten. Tatsächlich ist das Bild Teresas im zwanzigsten Jahrhundert in den Sog unterschiedlicher Interpretationsschulen geraten.
Selig, die geistliche Lektüre besitzen
Der Weg zum Himmel ist mit guten Büchern gepflastert: Die Madrider Nationalbibliothek beleuchtet die Bedeutung der Literatur im Leben der heiligen Teresa von Ávila. Von Regina Einig