Charles Gounods „Faust“ stand lange unter Kitschverdacht, vor allem bei literarisch Gebildeten in Deutschland: Die Konzentration des komplexen „Faust“-Stoffes auf die Liebestragödie, die Abkunft von einem französischen Boulevard-Stück, der Transfer der musikalischen Diktion aus der „Großen Oper“ und die Spuren der tragischen Frauen Donizettis – all das rückte Gounods Werk in abschätziges Zwielicht, ausgedrückt durch den lange gebräuchlichen deutschen Titel „Margarethe“.
Selbsterkenntnis im Moment des Todes
In Hagen werden die religiösen Bezüge in Charles Gounods Oper „Faust“ nicht ignoriert. Von Werner Häussner