Böse Kritik erntete vor 120 Jahren eine Ausstellung von Jan Toorop. Damals bezeichneten die Feuilletonisten des „Berliner Tageblattes“ die fünf des niederländischen Symbolisten in der Berliner Galerie Gurlitt präsentierten Werke als „das krauseste Zeug, das uns je geboten wurde“. Die Kritiker nahmen Anstoß an den „absolut subjektiven Darstellungen eines malaiischen Gemüts“, aus denen kein Europäer schlau werden könne. Es sei „eine Mischung aus Naivität und tiefem Sinn“, der Betrachter verwirre sich darin und werde „zugleich angespornt, ins Labyrinth der Fantasien vorzudringen und irgendwie sinnbildliche Gedanken daraus hervorzuholen“.
Seine Kunst gipfelte im religiösen Werk
Die Berliner Ausstellung „Gesang der Zeiten“ zeigt die ganze Vielfalt des Künstlers Jan Toorop im Bröhan-Museum. Von Katrin Krips-Schmidt