Étienne Gilson (1884–1978) ist als Theologie- und Philosophiehistoriker bekannt durch seine großen Interpretationswerke zu den mittelalterlichen Theologen Thomas von Aquin (1925), Bonaventura (1924), Duns Scotus (1952) und zu dem ihnen zugrundeliegenden Augustinus (1929). Hinzu kommen seine zusammenfassenden Darstellungen: „Le Thomism“ (1919), „La philosophie au moyen âge“ (2 Bde. 1922), „L'esprit de la philosophie médiévale“ (2 Bde. 1932), die in viele Sprachen übersetzt wurden und einen beträchtlichen Einfluss auf die Mittelalterstudien seiner Zeit ausübten. Der Autor verfolgt in diesen Werken nicht nur eine historische Absicht, sondern auch eine philosophisch spekulative.