Er war nicht irgendwer. Als Chefredakteur des „Avvenire“ leitete er nicht allein die Tageszeitung der Italienischen Bischofskonferenz. Dino Boffo war auch Chef des Kirchenradios und des katholischen Fernsehsenders Italiens sowie ein enger Berater Kardinal Camillo Ruinis gewesen, des ehemaligen Konferenzvorsitzenden des italienischen Episkopats und Vikars des Papstes für die Diözese Rom. Dino Boffo, das war die graue Eminenz der kirchlichen Medienarbeit des Landes. Bis ihn Vittorio Feltri hingerichtet hat. Der wiederum zeichnet als Chefredakteur des meinungsfreudigen Blattes „Il Giornale“, das dem Berlusconi-Clan gehört.