Die unmissverständliche Ächtung eines jeden physischen oder psychischen Missbrauchs von Mitmenschen, zumal von Kindern, ist ein wichtiger symbolischer Akt. Ein solcher Akt ist zwar eine Selbstverständlichkeit, gleichwohl aber öffentlich stets zu wiederholen, denn er vermag das Rechts- und das Unrechtsempfinden der Bevölkerung zu prägen. Ächtung allein reicht indes nicht aus. Deshalb gehört jeder Missbrauch von Schutzbefohlenen unnachgiebig aufgedeckt und konsequent geahndet. Dies setzt ein nachdrückliches, rationales und möglichst nachhaltiges, aber kein übermotiviertes Vorgehen voraus. Eine Instrumentalisierung oder gar ein Missbrauch von Missbrauchsfällen müssten qua Selbstverpflichtung gerade von Politik und Presse ausgeschlossen sein.
Respektvolle Distanz zu Schülern wahren
Ja zur Aufklärung des Missbrauchs, Nein zu dessen Instrumentalisierung – Die Reformpädagogik der Odenwaldschule litt an fehlgeleiteten Ideen des pädagogischen Eros