Patrick Gruhn, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des katholischen Fernsehsenders K-TV, sieht die größte Herausforderung für den Journalismus heute darin, Wesentliches und tatsächlich Wahres herauszufinden und zu kommunizieren, „und es gleichzeitig so zu präsentieren, dass es in der medialen und nachrichtlichen Flut noch gehört wird“. So äußert sich Gruhn im Gespräch mit der „Tagespost“. Zudem sei es eine große Herausforderung, Jugendliche zu erreichen. Eine zentrale Frage: „Auf welchem Kommunikationskanal muss ich aktiv sein, um die junge Generation auch mit Glaubensthemen zu erreichen?“
Pressefreiheit muss erst einmal definiert werden
Die Pressefreiheit sieht Gruhn in verschiedenen Ländern in Gefahr - „durch politische Systeme oder auch religiöse Mächte“. Dabei müsste man Pressefreiheit erst einmal definieren. „Ist Pressefreiheit nicht schon dort in Gefahr, wo ein Redakteur einen positiven Bericht über Menschen oder Organisationen verfassen möchte, der der Redaktion dann aber so nicht passt und der ,umgeschrieben' werden muss, damit er dem Mainstream gefällt?“, fragt Gruhn.
Auf die Frage, welche Rolle der weltanschauliche Hintergrund für die journalistische Arbeit spielt, meint Gruhn, dass dieser die Brille sei, mit der der Journalist die Welt sieht. „Davon kann man sich nicht befreien, so der K-TV-Betreiber. Sich selbst bezeichnet Gruhn als gläubigen Menschen. „Auch wenn ich mir oft wünsche, diesen Glauben und die lebendige Beziehung zu Gott, meinem Schöpfer, zu meinem Erlöser, lebendiger zu leben und seinem Ruf konsequenter zu folgen.“
Metapher des Netzes in globalisierter Welt "geradezu genial"
Papst Franziskus richtet jedes Jahr eine Botschaft an die Welt zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. Für diese Botschaft würde sich Gruhn wünschen, dass der Papst die Metapher des Netzes aufgreift. Diese sei in er globalisierten Welt geradezu genial. „Denn mit dem Netz des Petrus fing das Menschenfischen an – ein tolles Bild auch für die dringend notwendige Neuevangelisierung in unserer Zeit.“
DT
Worüber die Medien laut Patrick Gruhn zu wenig berichten, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 21. Februar 2019.