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Ordensschwestern nähen, was das Zeug hält

Christliche Solidarität im schwer betroffenen Spanien .
Nonnen stellen Schutzmasken gegen die Ausbreitung des Coronavirus her
Foto: Lukasz Gagulski (PAP) | Ordensschwestern in nähen Schutzausstattung in der Coronakrise.

Spanien leidet unter der Corona-Pandemie: mit einer der höchsten Zahlen an Todesopfern, überlasteten Krankenhäusern, Ärzten und Pflegepersonal. Doch es gibt auch Positives, wahre Lichtblicke. So wie die handfeste Solidarität, die vielerorts Ordensschwestern hinter Klostermauern praktizieren. Fleißig wie die Bienen sind mittlerweile zahlreiche Schwestern, darunter auch Klausurnonnen. Sie greifen zu Nadeln, Fäden, Fingerhüten, Spindeln, Stoffen und nähen, was das Zeug hält, ob mit der Hand oder der Maschine: Atemschutzmasken, Kittel, Hosenüberzüge. Vor allem an Mundschutz, der vor Ansteckungen bewahren und damit Leben retten kann, mangelt es an allen Ecken und Enden.

Die fertigen Produkte gehen teils an Gesundheitszentren und Krankenhäuser, wo die Fernsehnachrichten schon Bilder unglaublicher Provisorien gezeigt haben: Personal mit Schnorchelmasken oder selbst zurechtgeschnittenen Stoff- und Plastikstücken. Atemschutzmasken werden auch dringend von anderweitigen Helfern benötigt, ob festangestellten Kräften in Seniorenheimen oder Freiwilligen bei den Essensausgaben für Obdachlose.

Initiativen von Klöstern in ganz Spanien

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Im ganzen Land sind Initiativen von Klostergemeinschaften entstanden. Speziell in Spaniens größter Region Kastilien-León finden sich dazu viele Beispiele. Wie die Zeitung „El Norte de Castilla“ berichtet, fertigen in Medinaceli in der Provinz Soria Klarissinnen Kittel und Masken für das örtliche Gesundheitszentrum. Dagegen beliefern die Klarissinnen der Provinzhauptstadt Soria die Sanitätskräfte des staatlichen Sicherheitspersonals. Weltliche Helfer kümmern sich um die Verteilung und den Nachschub an Material, damit die Schwestern ihre Arbeit fortsetzen können.

In Segovia, wegen der Altstadt und dem Aquädukt der Römer als Weltkulturerbe der Unesco bekannt, legen Dominikanerinnen Hand bei der Fertigung von Masken an. Im Ort Cigales in der Provinz Valladolid bieten die Klarissinnen all ihre Kräfte auf, um Schutzkittel für das Gesundheitspersonal zu nähen. Und in der Stadt Ciudad Rodrigo, unweit der Grenze zu Portugal gelegen, haben sich die Karmelitinnen des „Klosters der heiligen Familie“ an einem eiligen Hilfsappell beteiligt, Schutzmasken zu produzieren.

DT/mee

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