Der französische Literaturnobelpreisträger Jean-Marie Gustave Le Clézio hat angefangen zu schreiben, noch bevor er sein erstes richtiges Buch in den Händen hielt. Das klingt nach einem Romananfang über ein Wunderkind. Nicht so bei Le Clézio, der während des Zweiten Weltkriegs geboren wurde. Der Schriftsteller, der inzwischen über 30 Bücher veröffentlicht hat, litt in seiner Kindheit an Hunger und Entbehrung. Aus Mangel an Papier schrieb er auf Lebensmittelkarten und statt Kinderbücher las er Landkarten und Lexika. Kindheitserinnerungen, zu denen der Autor, der heute seinen 70. Geburtstag feiert, in seinen Romanen häufig zurückkehrt – so auch in seinem jüngsten Roman „Lied vom Hunger“ (2009).
Nur noch Zeuge sein
Literaturnobelpreisträger Le Clézio feiert seinen 70. Geburtstag