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Nobert Bolz: Tattoos sind Statements ohne Botschaft

Tattoos seien „der aufdringlichste Ausdruck des heute grassierenden Körperkults“, beklagt der Wissenschaftler und Autor Norbert Bolz.
Kritik am Tattoo-Trend
Foto: Georg Ismar (dpa) | Bei Tattoos wird rasch die Grenze zum Exhibitionismus überschritten, meint der Publizist Norbert Bolz. Im Bild: Das Jesus-Tattoo von Jhon Jairo Velásquez alias "Popeye", früherer Auftragsmörder von Kolumbiens ...

Der Wissenschaftler und Autor Norbert Bolz beklagt sich über den Tätowierungs-Trend. Tattoos seien „der aufdringlichste Ausdruck des heute grassierenden Körperkults“, so der Medien- und Kulturexperte in der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ (Ausgabe vom 14. November). „Die Adepten selbst halten es für Körperkunst und behandeln ihre Haut als Leinwand. Sich mit einer Art permanentem Make-up zu schmücken, soll der Selbstdarstellung dienen. Dabei wird rasch die Grenze zum Exhibitionismus überschritten“, ist Bolz überzeugt.

"Das Tattoo bringt den Wunsch
seines Trägers zum Ausdruck:
Bloß kein Spießer sein"
Norbert Bolz, Autor und Wissenschaftler

Was steckt hinter dem Trend? Für Norbert Bolz ist die Antwort klar: „Das Tattoo bringt den Wunsch seines Trägers zum Ausdruck: Bloß kein Spießer sein! Aber weil es zum Mainstream-Phänomen geworden ist, gerät die Provokation zur Farce. Die geätzte Schrift ist ein Statement ohne Botschaft.“

DT/mee

Was Norbert Bolz and Tattoss noch kritisiert, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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