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Nahe den Klängen des Erlösungchors

Vera Nemirova zeigt „Tannhäuser“ in Frankfurt als Drama zwischen sexuell-sinnlicher und idealistisch verbrämter Liebe. Von Werner Häussner
Foto: Wolfgang Runkel | Szene aus Wagners „Tannhäuser“, von Mitte hinten nach vorn: Lance Ryan (Tannhäuser), Tuija Knihtilä (Venus) und Daniel Schmutzhard (Wolfram von Eschenbach; kniend) und Statisterie der Oper Frankfurt.

Iso-Matten, Rucksäcke, bunte Käppis: Die Truppe sieht aus, als komme sie gerade vom Weltjugendtag. Zum frommen Klang der Pilgerchor-Melodie lässt man sich nieder. Viele beten, manche denken in sich versunken nach. Eine Gruppe zieht ein, schleppt ein riesiges Kreuz mit sich. Alle scharen sich darum. Dann übermannt der Schlaf das Völkchen. So lange, bis die ersten Tremoli der Venusberg-Musik aufzüngeln: Jung und Alt werfen sich in die Arme, bald fliegen die Klamotten. Die fröhlichen Nackten ziehen einem weiß-blauen Himmel entgegen. Doch das venerische Treiben geht nicht lange gut: In Richard Wagners Orchester setzen sich die Pilgerchor-Motive wieder durch. Zuckende Leiber kriechen mit Gesten des Entsetzens und der Reue zum Kreuz.

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