„Rassismus“ schreibt Melissa Bricknell von der katholischen Jugendfürsorge in Melbourne wortlos auf das Papier, als sie nach dem Grund für die immer noch immensen Schwierigkeiten von Aborigines im heutigen Australien gefragt wird. Sie ist selbst eine Angehörige des Koori-Volkes, das im Süden Australiens lebt. Eine moderne, gebildete Frau, deren Kinder studieren. Repräsentativ ist sie indes nicht. Etwa 300–400 000 Aborigines gibt es noch. Australien hat eine Gesamtbevölkerung von 21 Millionen. Doch ist die Lage vieler Aborigines nach wie vor schwierig. So liegt die Lebenserwartung 20 Jahre unter der weißer Menschen. Die Arbeitslosigkeit liegt mit etwa 38 Prozent weit über dem Landesdurchschnitt von sechs.
Nach der Traumzeit
Vor einem Jahr hat sich die australische Regierung bei den Aborigines für die Verbrechen der Vergangenheit entschuldigt – Dennoch stehen die Ureinwohner
im heutigen Australien am Scheideweg zwischen Assimilation und Verlorenheit – Wie ihnen die Kirche dabei hilft, sich nicht zu verlieren