Vor zwei Jahrzehnten gerieten politische Systeme, und mit ihnen auch die Weltbilder mancher Journalisten ins Wanken. Die Sowjetunion und ihre Satellitenstaaten barsten, das seit Titos Tod entkernte Jugoslawien lag in den letzten Zügen. Nicht nur die westlichen Politiker, sondern auch Korrespondenten und Redaktionen mussten ihr politisches Koordinatensystem neu justieren. Zwei bedeutende deutsche Tageszeitungen können für sich in Anspruch nehmen, die Zeichen der Zeit von Anfang an richtig gedeutet zu haben, und das verdankten sie zwei orts- und geschichtskundigen Journalisten: „Die Welt“ ihrem in Wien ansässigen Osteuropa-Korrespondenten Carl Gustaf Ströhm und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ ihrem ...
Mörderischer Krieg ohne Regeln
Ein Attentat mit politischen Folgen: Die Tötung des SZ-Korrespondenten Egon Scotland öffnete vielen Deutschen die Augen. Von Stephan Baier