Schulen und Straßen, Plätze und Preise tragen ihre Namen. Am 22. Februar 2013 jährt sich der Todestag von Hans und Sophie Scholl, den führenden Köpfen der Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“, bereits zum siebzigsten Mal. Umso erstaunlicher ist es, dass die religiösen Beweggründe dieser jungen Leute und ihrer Mitstreiter zum Widerstand gegen das Nazi-Regime in den vergangenen Jahrzehnten weitestgehend ausgeblendet wurden. Sei es bei offiziellen Erinnerungsfeiern, auf Informationstafeln an Gedenkstätten, sei es in den Schul-Curricula der verschiedenen Bundesländer. Stets werden sie mit dem Nimbus freiheitsliebender-demokratischer Idealisten dargestellt, für welche die Verteidigung der humanistischen Werte höchste Priorität hatte.
Mit Augustinus und Kardinal Newman gegen Hitler
Zum Jubiläumsjahr 2013 ist eine neue Sicht der Geschwister Scholl und der „Weißen Rose“ wünschenswert. Von Stefan Meetschen