„Mein Sohn ist der Kaiphas“: Sätze wie diesen kann man in Oberammergau dieser Tage häufig hören. Die Wirtin der Alten Post, die ihn am vergangenen Samstag spricht, hat ihren Sohn nicht etwa nach dem Hohenpriester benannt, der Jesus wegen Gotteslästerung verurteilt hat – was den Namen unter Christen seither nicht sonderlich populär hat werden lassen. Der Wirtssohn ist vielmehr einer von etwa 2 400 Oberammergauern, die seit Samstag wie alle zehn Jahre die Passion des Herrn auf die Bühne des örtlichen Spielhauses bringen. Mitspielen kann nur, wer im Ort geboren ist oder seit mindestens 20 Jahren hier lebt. Seit Monaten schon dreht sich alles um die Passionsspiele.
„Mein Sohn ist der Kaiphas“
In Oberammergau hat die Passionsspielzeit begonnen – Ein Besuch in einem Ort, der mit und von dem Heiligen lebt