Worin besteht heute die größte Herausforderung für den Journalismus? In geistiger Weite und Unabhängigkeit. Leider haben wir trotz aller Pluralität und hervorragender investigativer Arbeit zuviel Mainstream-Journalismus. Das betrifft (Außen-) Politisches ebenso wie kulturelle und religiöse Fragen. Wie lässt sich dem Trend in den Sozialen Medien zur Verrohung der Sprache und des Umgangs miteinander wirksam begegnen? Ich fürchte: gar nicht. Die Menschen sind, wie sie sind. In der Anonymität der Meinungsinflation wird der Stammtisch zum Katheder, der schlichte Bürger zum Oberlehrer der ganzen Welt. Die nackte Emotion ist normal und natürlich, im öffentlichen Lauf aber wird sie unerträglich. Woher rührt das gespannte Verhältnis zwischen ...
Medienmenschen: Johannes Röser
„Es braucht mehr Nachdenklichkeit“. Von Josef Bordat