Wer sich nicht, wie Ernst Jünger, der eine ganze Bibliothek mit Berichten von Schiffbrüchen besaß, im Besonderen für die Geschichte von Seeunglücken interessiert, dem wird, neben dem Untergang der Titanic, ein Schiffbruch dennoch bekannt sein. Es ist der der französischen Fregatte Medusa, gestrandet am 2. Juli 1816 vor der Küste Afrikas. Grund dafür ist ein monumentales Gemälde von Théodore Géricault, das heute im Louvre hängt. Es zeigt eine Handvoll lebender und toter Menschen auf einem Floß. Gerade taucht fern am Horizont ein Schiff auf, und wer auf dem schaukelnden Gefährt noch die Kraft hat, erhebt sich mühsam, den nahenden Rettern zu winken.
Feuilleton
Mangel an Disziplin führte ins Chaos
Das Floß der Medusa: Die Tragödie von Schiffbrüchigen als Ikone für die Krise des Humanen – Überlebende berichten. Von Malte Oppermann