„Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts leben wir wahrscheinlich in einer Welt, in der die erfolgreiche Ausübung von Macht vermehrt einen Freibrief darstellt, Freiheits- und Menschenrechte preiszugeben.“ Eine solche Feststellung aus der Feder eines litauischen Autors muss aufhorchen lassen. Der Verfasser ist Bürger eines jener Länder, die 1989, im „annus mirabilis“, dem Jahr des Wunders, nach einer Generationen währenden Zeit der Unfreiheit, der Kriege und der Einverleibung in totalitäre Imperien, in die Zeit ihrer Freiheit und Selbstbestimmung eingetreten sind. Weshalb also eine so düstere Ahnung?
Leben in der flüchtigen Moderne
Wo bleibt der Mensch in den Stürmen des geschichtlichen Wandels, der die Urteilskraft zu zerstören droht? Von Helmut Klapheck